Youth and Addictions
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Im Comenius-Projekt Youth and Addictions kooperiert die GvB mit Schulen in
Partinico/Sizilien (Italien) - Projektkoordination | ![]() |
Links zu
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Vigo/Galizien (Spanien) | ||
Le Havre/Normandie, (Frankreich) | ||
Nitra (Slowakei) | ||
Budapest (Ungarn) |
Thematik
Projektthema sind Suchtprobleme und Abhängigkeiten von Jugendlichen und ihre Auswirkungen auf Schule und Alltag. Sucht bzw. Abhängigkeit bedeutet dabei ganz unterschiedliche Dinge vom Drogenkonsum/-missbrauch (Nikotin, Alkohol) über Essstörungen bis zu abhängigem Verhalten im Hinblick auf Computer, Fernsehen, Videospiele etc.. Der Arbeitsplan beinhaltet eine Bestandsaufnahme in den verschiedenen Partnerländern, Umfragen vor Ort und Auswertung, Austausch der Ergebnisse über Online-Werkzeuge und bei Treffen an den Partnerschulen.
Nicht minder wichtig ist jedoch, dass wir im Projektzeitraum fünf Schulen in fünf europäischen Ländern mit unterschiedlichen Schul- und Unterrichtskulturen kennenlernen. Dabei werden wir uns in europäischen Groß- und Kleinstädten, aber auch in eher ländlichen Räumen bewegen. Schülerinnen und Schüler werden in der Regel von Gastfamilien aufgenommen.
Das Projekt zielt u.a. auf die Förderung
- von interkultureller Kompetenz durch die Begegnung mit den Partnern;
- der fremdsprachlichen Kompetenz, besonders durch den Gebrauch von Englisch als Arbeitssprache;
- von Kompetenzen im Bereich Recherche, Datenerhebung, -auswertung und -aufbereitung;
- von Kompetenzen im ICT-Bereich;
- des Bewusstseins für eine gesunde und ausgeglichene Lebensweise.
Methodisch und arbeitstechnisch erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen, indem sie in unterschiedlichen Quellen recherchieren, Interviews konzipieren, durchführen und auswerten, Ergebnisse zusammenfassen, visualisieren und auf verschiedene Weise präsentieren.
Das Projekt umfasst integrative Aspekte auf der europäischen Ebene. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich als Teil einer europäischen Arbeitsgruppe verstehen. Durch die Projektarbeit werden sie für nationale und kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede sensibilisiert.
Laufzeit
September 2011 bis August 2013
Zum EU-Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen in Deutschland - Comenius - hier.
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Projekttreffen
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Als Projekt-Koordinatoren luden die sizilianischen Partner zum ersten Projekttreffen an das Istituto per l’Industria e l’Artigianato Mario Orso Corbino in Partinico nahe Palermo ein, das nur für Lehrkräfte gedacht war. Hier wurden persönliche Kontakte als Basis für die zweijährige Zusammenarbeit geknüpft, die nächsten Arbeitsschritte festgelegt und die Schülerbegegnungen bis Frühjahr 2013 geplant. Die sizilianischen Gastgeber hatten darüber hinaus ein abwechslungsreiches Kulturprogramm vorbereitet, das zu den archäologischen Stätten in Segesta, in das mittelalterliche Städtchen Erice und in die turbulente sizilianische Hauptstadt Palermo führte. |
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2. Vigo in Galizien/Spanien, März 2012
Vom 5. bis zum 9. März fuhr die erste Schülergruppe (aus 9a/b) zu einem Treffen im Rahmen des Comenius-Projekts. Das Ziel war Vigo, die größte Stadt in Galizien, einer autonomen Region in Nordwestspanien. Insgesamt trafen sich 15 Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Partnerschulen bei den galizischen Gastgebern und wurden von den Familien herzlich aufgenommen.
Zum Programm gehörte die Vorstellung der Schulen und Regionen mittels Videos und Powerpoint-Präsentationen. Die galizischen Partner ließen uns schon bei der Ankunft wissen, dass auch sie sich um die Qualität des von Mittelkürzungen bedrohten öffentlichen Bildungswesens sorgen.
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Der Protest ist in Galizisch formuliert, das dem Portugiesischen sehr ähnlich ist. ensino (gal., port.) - Bildungswesen enseñanza (span.) - Bildungswesen |
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Schule - Foyer |
Schule - Aula |
Einige Partner stellten auch schon erste Ergebnisse ihrer Überlegungen zum Projektthema "Jugendliche und Abhängigkeiten" vor. Besonders beeindruckend war das Video eines slowakischen Schülers zum Suchtpotential des Skateboarding. Es war nicht nur erstaunlich professionell gemacht, sondern ließ auch weitere Dimensionen von "Sucht" deutlich werden: Risikobereitschaft, Kreativität, Gruppenzusammengehörigkeit - Aspekte, die unsere Comenius-Gruppe noch beschäftigen werden.
Die Region zu erleben, war ein weiterer Teil des Programms. Als bedeutende Städte der Region lernten wir nicht nur Vigo, größte Stadt Galiziens und zugleich größter Fischereihafen des Landes, kennen, sondern auch den berühmten Wallfahrtsort Santiago de Compostela, der bereits im Mittelalter neben Rom und Jerusalem zu den bedeutendsten christlichen Pilgerorten zählte. Ein Höhepunkt des Besuchs war die Führung über das Dach der Kathedrale von Santiago, ein ungewöhnlicher Ort mit großartiger Aussicht.
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3. Budapest/ Ungarn, April 2012
Vom 16. bis zum 20. April fand in Ungarn das dritte Projekttreffen statt. Gastgeber war das Eötvös-Gymnasium im Zentrum von Budapest. Von unserer Schule fuhren sechs Schülerinnen und Schüler in die wunderschöne Stadt an der Donau.
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Auf dem Programm stand die Erarbeitung eines Sets an Fragen zu den verschiedenen Arten von Abhängigkeiten. Am Ende soll ein umfassender Fragebogen stehen, der in allen Partnerschulen in einer Umfrage eingesetzt wird. Die Schülerinnen und Schüler trafen sich in Kleingruppen, in denen sie sich mit der Suchtgefahr von Partydrogen, Medienkonsum, Rauchen, Alkohol und mit Essstörungen befassten. |
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Wir ...
- lernten aber auch eine Sprache mit sehr langen Wörtern und unglaublich vielen ö's und ü's kennen;
- sahen einen Mix an ganz unterschiedlichen Architekturstilen und viel alte Bausubstanz;
- besuchten die steinernen Zeugen ungarischer und k.u.k.-Geschichte z.B. im Burgviertel;
- atmeten einen Hauch von Politik im ungarischen Parlament - und hörten auch von der Unzufriedenheit vieler Menschen mit der politischen Lage im Land;
- erfuhren, dass eine parlamentarische Rede so gut wie eine Havanna sein kann;
- nahmen an der closing ceremony von BIMUN - Model United Nations am Eötvös-Gymnasium - teil und bekamen Lust, bald selbst als Delegierte an einer MUN-Konferenz teilzunehmen;
- bestaunten das Angebot an Würsten und Paprika in einer historischen Markthalle;
- sahen, dass man Kuchen auch auf Holzkohle grillen kann - und probierten das süße Ergebnis;
- stellten überrascht fest, dass man tatsächlich mit einem Bus auf dem Wasser fahren kann;
- und trafen an der Donau sogar Shakespeare.
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4. Berlin, September 2012
Vom 24. bis zum 28. September war die GvB Gastgeber für die Comenius-Partner aus Italien, Spanien, der Slowakei, Frankreich und Ungarn.
Dieses Mal stand eine erste Präsentation von Daten auf dem Programm, die in einer Online-Umfrage auf der Basis der in Budapest entwickelten Fragen gewonnen worden waren. Die slowakischen Schüler stellten ihre Auswertung mit dem Schwerpunkt auf Abhängigkeiten in der Slowakei vor.
Ein weiterer Programmpunkt war die inhaltliche Vorbereitung der Broschüre, in der zum Ende des Projekts die wichtigsten Ergebnisse zu den verschiedenen Arten von Abhängigkeiten festgehalten werden sollen. Die Schüler/innen arbeiteten hierzu in selbstorganisierten international gemischten Arbeitsgruppen. Den beteiligten GvB-Schüler/innen kam dabei ihr erst kürzlich bei EYP erworbenes Methodenwissen sehr zugute.
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Am dritten Arbeitstag besuchten wir schließlich die Drogenberatung Nord. Mitarbeiter informierten uns über die Situation von Abhängigen im Berliner Norden und stellten ihre Arbeit im Bereich Drogenberatung und -prävention vor. Zur Prävention gehört in erster Linie die Information über jedwede Art von Drogen. Die Auswirkungen von übermäßigem Alkoholkonsum kann z.B. durch Spezialbrillen simuliert werden. Der Proband erlebt, dass bereits bei 0,8 Promille seine Wahrnehmung deutlich beeinträchtigt ist. Die Schüler/innen, die sich im Projekt u.a. mit dem binge drinking (Rauschtrinken) auseinandersetzen, probierten mit großer Neugier diese Spezialbrillen aus und waren von dieser Art der Aufklärung beeindruckt. |
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Sightseeing
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Kein Comenius-Treffen ohne Kultur- und Besichtigungsprogramm. Selbst für Ortsansässige ist eine konventionelle Stadtrundfahrt oft etwas Neues und bringt gerade in Berlin immer wieder Unbekanntes zum Vorschein. Ein Highlight unseres Berliner Sightseeing-Programms war sicher die Führung durch die Gedächtniskirche - Turmbesteigung inklusive und wirklich einzigartig für die nächsten fünfzig Jahre. |
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5. Le Havre, Normandie/ Frankreich, 2013
Das Treffen in Frankreich musste aus organisatorischen Gründen leider ohne GvB-Beteiligung stattfinden.
6. Nitra/ Slowakei, 2013
Vom 2. bis zum 6. Mai fand das abschließende Comenius-Treffen in Nitra in der Slowakei statt. Wie weit entfernt scheint uns die Slowakei, wo uns unsere Projektpartner doch so nahe sind: Nitra ist aus Berliner Sicht der nächstgelegene Partnerort im Rahmen unseres Comenius-Projekts. Über Wien gelangte die GvB-Delegation bestehend aus insgesamt sechs SchülerInnen per Flugzeug und Taxibus in ca. 2 1/2 Stunden nach Nitra, einer Kleinstadt ca. 45 Autominuten von Wien entfernt, östlich der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Am Ziel warteten bereits die slowakischen Gastgeber-Familien, um ihre europäischen Gäste in Empfang zu nehmen. Beim slowakischen Treffen wurde das Produkt vorgestellt, mit dem das Comenius-Projekt seinen Abschluss findet. Aus den Beiträgen der Projektpartner entstand eine Broschüre zum Thema "Youth and Addictions". Mit Nitra lernten wir bei einer Führung durch die slowakischen Gastgeber eine Kleinstadt kennen, die sich sehr gut erlaufen lässt.Während sich in der sog. Unterstadt das Geschäftsviertel mit alten Bürgerhäusern und auch einer Synagoge befindet, ist die Oberstadt von der Burganlage, Franziskaner-Kloster und Kirchen geprägt. |
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Ähnliche barocke und (neo)klassizistische Architektur sahen wir später auch in Bratislava, mit Nitra die älteste slowakische Stadt. Wie in Budapest, begegnete uns auf Schritt und Tritt die Geschichte der österreich-ungarischen Doppelmonarchie. Die Stadtführung gab Aufschluss darüber, dass man locker an einem Nachmittag in drei Ländern Kaffee trinken kann: Bratislava liegt im Dreiländereck mit Ungarn und Österreich, eine halbe Stunde von Wien entfernt. In Bratislava entdeckten wir jedoch auch preußische Einsprengsel: einen Berliner Buddy Bear. Die Berliner Gruppe stellte übrigens auch die Siegerin beim die Stadtführung abschließenden Quiz. Die Siegerin wurde mit Warnweste, Basecap und Bratislava-Tasche reich beschenkt. Die slowakischen Gastgeber zeigten ihren Gästen darüber hinaus die ländliche Region der Mittelslowakei mit der ins Mittelalter zurückreichenden Bergbausiedlung Špania Dolina - ihr deutscher Name aus österreichischer Zeit: Herrengrund - und organisierten den Besuch der Bystráer Höhle im Nationalpark der Niederen Tatra, die mehrere Fledermaus-Arten beherbergt. |
Fazit
Das Projekt hat allen Beteiligten vielfältige neue Erfahrungen beschert. Jenseits der z.T. sehr eigenständig gestalteten Projektarbeit in Kleingruppen, wie z.B. beim Berliner Treffen, hat es die Teilnehmer in Gegenden Europas geführt, die nicht zu den üblichen Reisezielen zählen. Die Idee eines Europas der Regionen hat konkretere Gestalt angenommen, denn das Projekt hat Menschen aus Gegenden zusammengeführt, in denen die regionale Identität teils stärker als die nationale ausgeprägt ist. Immer wieder war darüber hinaus die Suche nach den gemeinsamen europäischen Traditionen über 2000 Kilometer Europa von Nord nach Süd und von Ost nach West Thema bei den Projekttreffen. Das Bewusstsein für die Gemeinsamkeiten ist geschärft.
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